Bali – Stories – Das Trio Monobeach verzaubert sein Publikum mit jazzigen Bildelegien
BALI meets Jazz in Hamburg. Das Trio Monobeach lud am 8.April zu einem Konzert der Extraklasse in die Hamburger UNioN Bar. Songwriter und Produzent Prince Alec ist Initiator des Trios, neben Gitarrist und Sänger Fontaine Burnett und dem Percussionist Yogi Jokusch.
Einem breiten internationalen Publikum sind alle drei Musiker durch jazzloungemusic und eigene Soloprojekte bekannt. Auf der Suche nach neuen musikalischen Impulsen reiste Alexander Wilken, alias Prince Alec, kreativer Kopf von Monobeach, begeisterter Surfer und Travelmusician, Anfang dieses Jahres einige Wochen nach Bali.
Die Früchte dieses Aufenthaltes, zu dem unter anderem ein Konzert mit einem traditionellen Gamelanorchester in Legian gehörte, konnten die Gäste am Freitag im ausverkauften UNioN genießen. Viele begeisterte Fans wollten hören, welche neuen Klänge das Trio vorzustellen hatte. Charmant und humorvoll führte Prince Alec durch den Abend und nahm die Zuhörer mit auf eine magische Reise nach Bali. Jazz und balinesische Gamelanklänge verbanden sich zu einer neuen Klangwelt, die von Sehnsucht nach einem verlorenen Paradies sprach, von der Lebensfreude der Balinesen, von Traumlandschaften und gleichzeitig von der Trauer um den Verlust eines Naturparadieses. Tourismus und Bauboom machen auch vor Bali nicht Halt, wie Prince Alec aus eigener Erfahrung berichtete.
Zurück in Hamburg arbeiteten die Musiker gemeinsam an dem neuen Album. Fontaine Burnett gibt vielen Songs mit seiner unvergleichlichen Stimme das gewisse Etwas und steht mit als inspirierende Kraft hinter Monobeach.
Eindringliche Songs entstanden Stücke voller Melancholie, wie From Paradise To Hell – in dem die Verschmutzung der Strände durch Plastikmüll mitklingt. Dann der Padang Padang Walk, ein jazzig, witziges Stück, dessen 6/4 Rhythmus sofort mitschwingen lässt. Take The Bluebird überzeugt mit eingängiger Melodie, vielschichtiger Instrumentierung und lebt von der bravourösen Kunst des Percussionisten Jokusch. Bluebirds heißen die Taxis auf Bali, die der Tourist heranwinkt und hofft, dass das Taxameter eingeschaltet wird, weil sonst das Versprechen des Taxifahrers „I make you good price“ zu bösen Überraschungen führen kann.
After The Monsum ist ein weitere Eigenkomposition von Prince Alec, die den tropischen Regenwald lebendig macht. Wie Yogi Jokusch schließlich mit den Gongreihen, Metallophonen oder Bronzegongs der Gamelanmusik spielt, ist ein Ohrenschmaus. Interessant dazu die Erklärungen, denn wer weiß schon von den unterschiedlichen Schwingungsverhältnissen oder den Reizen der Pentatonik?
Dass es auf Bali zahlreiche Reisfelder gibt, ist bekannt, die bittere Realität ist jedoch, dass Bauspekulanten das kostbare Land aufkaufen und es immer weniger Reisfelder gibt. The Last Ricefield In Ubut verzaubert mit dunklen melodiösen Motiven, lässt den Hörer träumen und hoffen von einem Paradies, das zu zerbrechen droht.
Nach einer Pause heizten die Musiker dem Publikum schließlich mit groovigen Houseklängen ein und rissen auch den Letzten von den Stühlen. Um Zugaben kam das Trio Monobeach nicht herum. Und weil auch Johnny Tune, ein Musikerkollege und Freund des Trios im Publikum saß, bat Prince Alec den Sänger auf die Bühne.
Die Musiker agierten als eingespieltes Team und ließen sich dennoch genügend Raum, um sich solistisch zu ergänzen. Fontaine Burnett zeigte sich als Tastenkünstler am Keyboard und spielte geniale Gitarrensoli. Herausragend das Solo in Reach For The Sky, im Sound von Pink Floyd.
Yogi Jokusch legte mehr als das rhythmische Fundament, sondern bereicherte den Abend mit fantastischen Variationen an seiner Percussiongroup. Prince Alec brillierte am Alt Saxophon genauso wie am kraftvoll oder smooth gespielten Tenorsaxophon. Darüberhinaus ist er ein Perfektionist, wenn es um das Erschaffen neuer Soundwelten geht, die er auch mit seinem EWI-SYNT-SAX kreiert.
Das perfekte Zusammenspiel der Musiker, die Freude an Improvisationen und die mitreißenden Kompositionen machten diesen Abend zu etwas ganz besonderem. Bali Stories ist ein Album das in Richtung Weltmusik geht aber den ganz eigenen jazzigen Sound von Prince Alec beibehält. Es sind Songs von großer Ausdruckskraft entstanden, die beim Hören Bilder erzeugen und lange in Erinnerung bleiben.
Thank you Monobeach for a magic night with stories from Bali!!!